Ostersonntag 01.04.2018 „

 

Pünktlich um kurz vor 06.00 Uhr fahren wir zum Gottesdienst. Die Kirche ist dieses mal nicht wirklich voll. Fast alle tragen komplett weiße Damarkleidung. Sie sind seit morgens um 04.00 Uhr in den Straßen von Uis zum singen und predigen unterwegs gewesen. Allerdings hat der starke Regen dafür gesorgt, dass sie schon sehr viel früher als geplant in die Kirche sind. Der Gottesdienst dauert dann auch nicht zwei Stunden, sondern leider nur eine halbe Stunde. Die die uns von letzten Mal schon kennen freuen sich sehr uns, und dieses Mal auch Hanna, zu sehen.

Später erfahren wir, dass MTC (Mobilfunkanbieter) die Uhrzeit auf „Sommerzeit“ umgestellt hat, dabei wurde in den Nachrichten groß verkündet, dass diese ab sofort wieder abgeschafft wird. (Da sich keiner dafür Verantwortlich fühlt, sind auch am Dienstag die Handyuhren noch eine Stunde zu Spät dran)

Conrad fährt danach zum alten Minengelände. Dieses liegt genau in Mitte des Ortes Uis und teilt das ärmere Wohngebiet von dem des Mittelstandes. Es war ein Tagebau und ist mindestens 20x größer als alle beiden Wohngebiete zusammen. Rostbraunes Gestein,weiße Sandberge und die Gebäuderuinen lassen das Gelände unwirklich aber auch faszinierend aussehen.

Ostermontag 02.04.2018 "Lungenfunktionstest mal anders"

 

Heute geht es (mal wieder) zurück nach Windhoek. Hanna muss morgen Abend wieder ins Internat und Robert will schauen ob er das fehlende Teil vielleicht doch hier bekommt. Dieses mal packen wir aber auch unser Zelt und eine Küchenkiste mit ein. Windhoek ist an sich  nicht so groß, also können wir fast alles auch zu Fuß bewältigen. Mittlerweile kennen wir ja fast alle "Teileshops" und wissen wo sie sich verstecken. Conrads Mutter nehmen wir auch noch mit, da sie diese Woche einen Arzttermin in Windhoek hat. 

Unser Mietwägele ist bis unter das Dach voll bepackt. Eine Randbedingung gibt es für Heute!  Wir müssen bis kurz vor 14.00 Uhr in Okahandja sein, da dann die Läden wegen Ostern schließen. Wir brauchen noch Isomatten oder ähnliches für die Übernachtung im Zelt. 

Die Uhr zeigt 13.45 Uhr an als wir im Einkaufszentrum ankommen. Geschafft!

Conrads Mutter liefern wir bei ihrer Tochter ab und fahren (auch wieder mal) zum Urbancamp. 

Robert packt 3 Luftmatratzen aus, ohne Pumpe, der Lungenfunktionstest kann beginnen. Ich mach nach einer 1/4 Matratze schlapp. Hanna versucht es mit einem Kompressor, den wir netterweise von den Nachbarn erhalten. Bringt aber nichts! 

Aber "Mann" schafft es. Super, er torkelt zwar danach ein bisschen durch die Gegend..........

So luxuriös waren wir noch nie gebettet. Groß drehen kann man sich allerdings nicht auf diesen Luftmatratzen. Auf der Oberseite sind sie mit Samt beschichtet und die Kleidung haftet darauf wie auf Klett. Mit den Schlafsäcken geht es einigermaßen, aber Hanna hat nur eine Kuscheldecke und vollführt immer einen halben Salto um auf die andere Körperseite zu kommen. Während des Abends tauscht Hanna mit ihrem Vater den Liegeplatz, da die Matratze etwas Luft verliert. Nochmaliges aufpusten und die Sache hat sich erledigt, Denken Wir!  In der Nacht sinkt Robert neben mir merkwürdig ein. Natürlich, wie sollte es wohl auch anders sein, ist eine der Drei Matratzen "Schlecht".          Morgen ist Umtausch angesagt!

 

Die Vladimir-Pute“

Matratzen ausgepustet und das Zelt steht, jetzt haben wir uns etwas zu Essen verdient. Hanna und ich liegen im Zelt und überlegen was uns jetzt schmecken würde, allerdings fällt uns nur ein, was wir nicht wollen. Auf keinen Fall eine „Russian Worst“ (=ähnlich einer Bockwurst, schmeckt aber nicht so) Was da wohl drin ist, überlegt Hanna, und meint weiter: Vielleicht Vladimir Pute in. Wir liegen ja schon, aber nun kommen wir vor Lachen gar nicht mehr hoch. Robert schaut irritiert ins Zelt und ich brauche fast 10 Minuten um den Satz ohne Lachflash zu wiederholen.

Dienstag 03.04.2018 „Der Sheriff von Namibia“

Morgens um 06.00 Uhr klingelt mal wieder der Wecker, aber diesmal „nur“ für Robert. Er möchte die verschiedenen Teilehändler abklappern, um zu schauen, ob wir es nicht doch irgendwie von hier bekommen können. Froh gelaunt kommt Robert um kurz nach neun auf den Zeltplatz. Einen Gaskocher, Eier, Speck und Baked Beans bringt er für das Frühstück gleich mit. Mmmhhhh......

Gegen Mittag ziehen wir los um die undichte Matratze umzutauschen. Auf dem Rückweg bleiben wir noch an einer Eisdiele, die uns Hanna empfohlen hat, hängen.

Wir genießen gerade unser Eis (Robert hat „Gurkeneis!“), als am Straßenrand ein Mercedes 190 "Babybenz" auftaucht.                                  Zwei Frauen (offensichtlich Touristinnen) steigen aus, gefolgt von einem: Was ist das?                                                                                          Bekleidet mit einer Leuchtweste, Cowboy Hut und Cowboy Stiefel, verspiegelter Sonnenbrille und John Wayne – Schritt, folgt er den Damen nicht unauffällig. Hinten auf der Weste steht: „Sheriff of Namibia“. Ok, so was kann man gar nicht erfinden.                                      Als Robert fragt, da er „Liebhaber“ von genau dieses Mercedes sei, ob er ein Foto machen dürfte, schmeißt sich der Cowboy richtig in Pose und ist mächtig stolz auf sich und sein Fahrzeug. Mit dem Hinweis, dass er ein Lied geschrieben hat das wir auf YouTube anschauen können, entlässt er uns höflich.

Mittwoch 04.04.2018 „Warteschleife“

 

Was macht „Mann“, wenn „Mann“ auf Teile wartet?

Sich um ein weiteres Mietauto für Freitag kümmern. Emails durch schauen, schreiben und beantworten. Auf unserem Reiseblog den Schaden vom Unimog dokumentieren UND Wäsche waschen, von Hand!

Und „Frau“? Der Laptop ist belegt, was soll ich da schon groß tun – Ich schmeiß mich halt in die Hängematte!

Um kurz vor 21.25 Uhr schmeißt uns ein röhrendes, brummendes und nervtötendes Geräusch aus dem Bett. 20 Minuten werden wir „Umröhrt“ und die lauten Stop Rufe untermalen das ganze Lärmtheater. Als wir nachschauen wollen hat Er/Sie/Es wohl gerade seinen Platz gefunden, mit laufendem Motor. Keine zwei Minuten später röhrt noch einer über den Zeltplatz. 22.00 Uhr Ok, das Spiel geht von vorne los..... Ich geh gleich los und Park das verdammte Ding selbst ein, „Es“ kriegt dies ja offensichtlich nicht hin!.......

22.15 Uhr Endlich RUHE!

Nachtrag:                                                                                                                                                                                                                                             Heute morgen sehen wir auch den Grund der nächtlichen Lärmbelästigung. Drei Trailer mussten passgenau eingeparkt werden. Zwei davon mit je einem Toyota Land Crusier, einer ohne Auspuff und der andere mit unfähigen Autofahrer.

Donnerstag 05.04.2018 " Die orangene Bank"

 

Das versprochen Teil ist heute "natürlich" noch nicht zu bekommen, aber morgen! 

Machen wir wenigstens die Mädels Glücklich und holen Hanna und ihre Zimmergenossinnen zum Kino ab.                                                     Da wir am Montag wieder mal in Windhoek sind verspricht Robert dann auch die "grüne Bank" der Erzieherinnen vom Internat zu reparieren in der Wunschfarbe "Orange". das wäre dann die einzige in dieser Farbe! Die anderen Bänke werden wohl immer vom Kindergarten beschlagnahmt! Was sagt man dazu: Diebische Erzieherinnen ; )

Heute Abend gibt es noch allerlei wichtigen Schriftkram zu erledigen, also verbringen wir diesen an der Bar mit Internet und Bierchen.

 

Freitag 06.04.2018 „Früher oder Später kriegen wir Dich! “ 

 

Tja, so langsam geht einem die „Warteschleife“ jetzt auf die Nerven. Seit drei Wochen pendeln wir jetzt in zwischen Uis und Windhoek hin und her. Die Fahrerei wäre ja noch Ok, aber diese Warterei dazwischen gleicht einer Dauerfolter! Windhoek kennen wir jetzt zu genüge, zu Fuß. Irgendwie drängt es uns mal raus aus Namibia. In diesem Land geht nichts vorwärts, selbst wenn man jeden Tag auf der Matte steht, bewegt sich nichts. Wir sind abhängig von gut gemeinten Ratschlägen, Menschen die keine Ahnung haben von dem was sie tun oder eben auch keine Lust. Frustrierend auf Dauer. 

Robert holt jetzt erneut einen Mietwagen, dass wir, so ist die Hoffnung, heute Mittag um 14.00 Uhr das fehlende Teil abholen können und danach mit Conrads Mutter wieder nach Uis fahren. 

Wie erwartet kriegen wir das Teil natürlich nicht um 14.00 Uhr – der LKW hat Verspätung. Robert's Augen fangen an zu funkeln und ich gehe in „Deckung“ . Über eine Stunde später haben wir dann eines – nicht Fragen wo sie dieses Teil letztendlich hergezaubert haben! 

Um kurz nach 16.00 Uhr machen wir uns auf zu 4 Stunden Autofahrt. Zumindest der Mietwagen erweist sich dieses Mal als Glücksgriff. Zwar ein Ford und Automatik, aber mit sehr viel mehr Bodenfreiheit. Auch die ungeteerten Straßen lassen sich so recht angenehm fahren. Ich fahre die letzten 180 Kilometer in die Nacht hinein. Die untergehende Sonne blendet direkt auf die Schotterstraße und ich fahre einige Zeit im „Blindflug“. In der Dunkelheit geht es dann wieder besser. Fledermäuse, eine Schlange, Dik Dik (Kniehohe Antilopenart) unzählige „Tausendfüßler“ und eine große Gruppe Esel kreuzen unseren Weg, bis wir kurz nach 20.00 Uhr Uis erreichen.

 

Samstag 07.04.2018 „Reparieren - Mann in seinem Element“

 

Wir sind gestern Nacht noch irgendwie auf der Terrasse mit Conrad, einem guten Freund aus Angola und lecker Bier „versumpft“. Ok, um 06.00 Uhr geht es dann doch noch nicht los, um 08.00 Uhr auch noch nicht.... gegen 10.00 Uhr, aber dann! 

Während wir uns aufmachen zum Unimog, ist vor dem Haus schon seit sieben rege Betriebsamkeit. Vier Handwerker bauen über den Tag eine Mauer an der einen Gartenseite auf. Um fünf wird die fertige Baustelle „besenrein“ verlassen. Dies habe ich Deutschland ja noch nie erlebt! Inecia erklärt mir: Die Bauarbeiter sind „Owongos“. Die Damara's kriegen so eine Gute Arbeit nicht hin, denn sie sind zu faul. 

Suma und Robert arbeiten fleißig. Um halb zwei „Kaffeepause“- jetzt wäre ein Winkelschleifer nötig – im Prinzip ist er auch da – abgeschlossen im Container – warten auf Conrad, er hat den Schlüssel. Nun gut, Kaffee geht immer. 

Das schleifen hat nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, also muss mal wieder Plan B her. 

Wir müssen am Montag nochmal nach Swakopmund – das Kupplungsgehäuse innen über fräsen lassen. 

Wir bleiben gelassen – auf afrikanische Weise! 

Robert versucht aber dann doch, um irgend etwas „schaffen“ zu können, Conrad zu überreden seinen Bakie zu richten. Afrikanische Antwort: Es ist fünf Uhr. Robert gibt noch nicht auf und meint noch zwei Stunden bis zur Dunkelheit! Nein!!!!!! 

Dann machen wir halt heute Nichts mehr und begeben uns wieder mal in die „Warteschleife“.

 

 

Sonntag 08.04.2018 "Warten, Warten, Warten"

 

03.00 Schlafen geht irgendwie anders. Das herumsitzen macht einen schon Müde, aber nicht so, dass man dann die ganze Nacht schlafen kann – blöd! 

Zu schreiben gibt es ja eigentlich auch nichts – denn der Tag fängt ja erst an. Also werde ich weiter dem gezirpe vor dem Fenster und dem fiesen gesumme des einen Moskitos (den ich noch nicht erwischt habe) im Zimmer, zuhören und hoffen, dass das schlafen doch noch klappt. Jetzt hört man den ersten Hahn krähen – der hat das mit der „Sommerzeit“ glaube ich noch nicht mitbekommen.

 

Montag 09.04.2018 „Und täglich grüßt das Murmeltier“

 

Wieder mal in Swakopmund! Das Kupplungsgehäuse kann über fräst werden, aber eben nicht heute oder morgen sondern erst am Mittwoch oder Donnerstag. Nun gut – zurück nach Uis – wieder Zelt, Küchenkiste, Schlafsäcke........einpacken, den das Mietauto (Ihr könnt es euch sicher schon denken!) muss am Dienstag wieder in Windhoek abgegeben werden. Außerdem wartet dort noch eine Erzieherbank die restauriert werden will.

Insgesamt 15 Sunden sind wir gestern mit dem Auto unterwegs.

Dienstag 10.04.2018 „Überraschung – manchmal geht es schneller als „Mann“ denkt“

  

Wenigstens bekommen wir jetzt schon mal einen „Rabat“ als Vielcamper. Seid wann seit ihr denn wieder da?

Um kurz nach neun sind wir im Internat um uns heute ausschließlich um die Bank zu kümmern. Versprochen ist Versprochen!

Gegen Mittag bekommen wir einen Anruf aus Swakopmund, das Kupplungsgehäuse könnten wir Morgen schon abholen.                                       Wow, dass ging echt schnell! Robert hüpft durch die Gänge des Internats und alle freuen sich mit uns.

Hoffentlich ist dies das letzte mal, dass wir uns im "Kreis" bewegen.

 

Die Bank“

Die Bank ist grün, soweit sich dies noch erkennen läßt. Die Holzlatten sind, je nach Holzart, in einem sehr maroden Zustand. Wir haben gerade fast alle Latten abgeschraubt, da kommt ein Gewittersturm. Erst mal alles ins Trockene stellen.

Das Wasser kommt gleich „Eimerweise“, und alle Schüler die zum Mittagessen wollen werden erst mal richtig geduscht. Selbst unter dem Dach steht man nicht trocken. Auf dem Flachdach des Internats bildet sich ein „Swimmingpool“ und überflutet die Erzieherwohnungen im obersten Stockwerk. 

Nach 20 Minuten ist alles vorbei und wirklich alles Nass. 

Weiter geht’s mit abschleifen – ein Grund für Robert einen Winkelschleifer zu kaufen! 

Die gute deutsche Duluxfarbe muss viele male über die Bretter gestrichen werden – da werden wir heute nicht fertig – also morgen nochmal  

Als wir gegen Abend wieder im Urbancamp ankommen, haben wir tolle Nachbarn bekommen.

Ein blauer Ivecotruck steht neben unserem Zelt und natürlich müssen wir die Besitzer ansprechen. Wir sind zugegebener maßen schon ein bisschen neidisch, da unser „Dicker“ schon die 4.Woche in der Auszeit ist. 

Thomas und Claudia werden von Robert gleich mal zum Wein eingeladen. Ich finde diesen Rosewein nicht wirklich trinkbar, aber den anderen drei scheint er zu schmecken. Sie bekommen den 4 Liter Kanister recht schnell leer. Es wird ein sehr netter und erzähl-freudiger Abend. Thomas und Claudia reisen schon seit zwei Jahren mit ihrem blauen Truck durch Afrika und haben wirklich viel zu erzählen.

Mittwoch 11.04.2018 „Teile – Reise“

 

Nach dem Abholen des nächsten Mietwagens, kommen wir leider erst später als gedacht in der Schule an. Es reicht gerade noch einmal die Bank zu streichen, dann müssen wir auch schon wieder los nach Swakopmund um das Überfräste Teil abzuholen. Na gut – wieder 4 Stunden Autofahrt. Dort baut Robert das Teil auch gleich soweit zusammen, dass der Einbau morgen schneller und besser geht. Um 19.00 Uhr fahren wir dann nach Uis und kommen dort kurz nach 22.00 Uhr an. Mittlerweile kenne ich die Strecke im Schlaf und trotz stockdunkler Nacht kommt es mir gar nicht mehr so lange vor. An der Küste fahren wir bei 17C° los und kommen mit 26C° an. In ganz Namibia regnet es, nur nicht in Uis! Abkühlung wäre hier echt von Nöten. Gewitter außen herum gibt es genug; 3-4 jeden Abend, aber sie kommen erst gar nicht hier an. 

Donnerstag 12.04.2018 „Endlich – Er läuft wieder“

 

Endlich läuft unser „Dicker“ wieder. Er schnurrt wie ein Kätzchen....

Morgen geht es weiter – wohin auch immer!

Freitag 13.04.2018 „Fahrtag Uis – Windhoek – Uis“

 

Wir haben Hanna versprochen sie für das Wochenende abzuholen. Da der „Omambi“ wieder läuft wollten wir gerne an die Küste ein bisschen Meer Luft schnuppern. Plan A: Robert und Ich fahren mit dem Unimog und Mietauto Richtung Henties Bay, lassen den Unimog dort stehen, fahren mit dem Mietwagen Hanna abholen. Allerdings haut das weder Zeitlich noch Streckenmässig hin. Ok, mal wieder Plan B! Der „Dicke“ bleibt nochmal eine Nacht in Uis stehen und wir fahren mit dem Mietwagen Hanna abholen. Das sind hin und zurück (Ohne Pause) neun Stunden Autofahrt. Um 14.00 Uhr sind wir dort und fahren gegen 15.00 Uhr zurück nach Uis. Die „Bank“ die wir auch noch fertig machen wollten, haben die Erzieherinnen übernommen. Die „tolle“ Duluxfarbe deckt auch nach dem 5x streichen nicht wirklich, außerdem muss die Farbe immer noch trocknen.

Die Fahrten haben wir aufgeteilt: Robert fährt fast alle Strecken (Ausnahme = Schotterstraßen; Robert und Mietauto passt da nicht wirklich) bei Tag und ich übernehme die Nachtfahrten – mittlerweile meine Lieblingsfahrten.

Samstag 14.04.2018 „Aller Abschied fällt schwer“

 

Nach vier Wochen Familienzugehörigkeit fällt uns der Abschied, vor allem Inecia und mir, wirklich schwer. Manchmal geht das Leben seltsame Wege um Menschen zusammen zubringen. So richtig an Zufall glauben wir nicht, dass uns ausgerechnet diesen beiden über den Weg gelaufen sind. Wir wurden, vor allem von Inecia, mit ihren Kochkünsten verwöhnt und durften uns in ihrem Haus wie zu Hause fühlen. Mit dem Wissen, nun haben wir auch eine Familie in Afrika, brechen wir in Richtung Henties Bay auf. Dort soll es direkt am Strand einen Campingplatz geben. Nun Strand ist in ausreichender Menge da. Küstennebel und Fischgeruch vervollständigen das Ganze. Für eine Nacht wird es wohl gehen.

Das Plumpsklo sehen wir erst, als wir schon bezahlt haben! 

Sonntag 15.04.2018 „Fahrtag Henties Bay - Swakopmund – Windhoek – Swakopmund“

 

Die Nacht war recht … wellig!? Auf dem Meer rund herum Wetterleuchten und ein sehr unruhiges Meer. Das Plumsklo lädt nicht wirklich dazu ein, dort mitten in der Nacht herum zu stolpern und ich frage mich wieder einmal warum wir ein „Porta Potti“ (eine mobile Toilette) haben! Seit zwei Jahren fahren wir dies im Unimog spazieren, ohne das es je zum Einsatz gekommen wäre. Zu teuer, sagt mein Mann! Der hat gut reden, er muss ja zur Not auch nicht mal aus dem Unimog raus.....

Hier bleiben wir nicht noch eine Nacht, das ist klar! Ab jetzt keine staatlichen Campingplätze mehr!

Wir finden einen Campingplatz in Swakopmund. Dort stellen wir den Unimog ab und fahren Hanna mit dem Mietauto wieder nach Windhoek. In der Nacht die Strecke wieder zurück nach Swakopmund. Viel Fahrerei, aber die sind wir ja mittlerweile gewöhnt.

Der Campingplatz „Alte Brücke“ ist um Klassen besser, nur leider kann man sich die Nachbarn halt nicht aussuchen. Die 12 – 15 Touristen aus Russland direkt gegenüber erweisen sich als recht Trink- und Erzähl freudig. Sitzfleisch besitzen sie auch in ausreichender Menge und um 23.30 Uhr hört es sich noch nicht so an, als würden sie ein Ende finden. Wir würden ja Mitfeiern, sind aber von dem langen Fahrtag einfach zu erledigt und wollen nur schlafen. Nachdem Robert kurz vor 24.00 Uhr höflich auf die Uhrzeit hinweist, packen sie erschrocken zusammen. Was so spät schon – tut uns leid. 

Montag 16.04.2018 „Sonne, Strand und...Industriegebiet“

 

Da kann man nicht meckern... unsere russische Nachbarn stehen echt früh auf und packen Geräuschintensiv alles zusammen. Den Altglas Container füllen sie alleine auf.....immer diese Vorurteile! Gegen acht Uhr rauschen drei Fahrzeuge mit je zwei Dachzelten auf und davon. Ruhe senkt sich über den Campingplatz und eigentlich könnte man jetzt noch ein Stündchen schlafen; uneigentlich sind wir halt jetzt wach!

Stabiles Internet – jetzt wird gearbeitet und wir verplempern den Vormittag in der Sonne mit Mails, Blog, Whatsapp und Strandbesuch.

Da die Antriebswelle leicht schwingt, will Robert Sicherheitshalber noch bei unserem Probschaftsmeister vorbei und nachfragen, ob dies so in Ordnung ist. Der gibt sein Ok und weiter geht es durch das Industriegebiet, zu dem der das Kupplungsgehäuse geschweißt hat. Und da wir ja schon mal da sind, weiß er ja vielleicht sogar jemanden, der Aluminium verarbeitet kann, denn unsere Leiter soll „Tritt-freundlicher“ werden. Das heißt: Stufen statt Sprossen. „Frau“ wird Anspruchsvoll!

Tatsächlich gibt es gleich um die Ecke die Firma Oryx und wir haben drei Stunden später eine aufgepimpte Leiter. Eine echte wohltat für meine Füße!

Die Fahrräder will „Mann“ jetzt auch mal fahren, als runter damit und drauf. Wir sitzen gerade am „Strand“, besser gesagt auf dem Parkplatz davor, bei einem Zwischensnack, als ein Anruf von Hanna kommt. Sie liegt mit Fieber und Halsschmerzen flach und braucht dringend elterlichen Beistand.

Nun geht es morgen wieder nach Windhoek. Oder wir fragen doch morgen nochmal nach ob wir wirklich SOFORT kommen müssen.

Dienstag 17.04.2018 "Einfach mal Swakopmund genießen"

 

 Hier Link zum Video des Tages !

Hanna gönnt uns noch einen Tag in Swakopmund. Das Fieber ist weg, nur der Hals schmerzt noch ziemlich stark.

Wir genießen die Ruhe, die Sonne und das Meer.

Auf unserem „Bummel“ gestern durch die Stadt habe ich den kleinen Laden einer Schmuckdesignerin entdeckt. Vieles im Perlhuhn – Feder – Designe; Genau Meins! Mir stach da schon eine Kette ins Auge! Robert, bekennender „Schotten – Schwabe“ (= sehr sparsame Gattung Mensch), gibt die Hälfte dazu und nun gehört sie MIR. ; )

Nach einer kurzen Verschnaufpause machen wir noch eine Stadtrundfahrt mit den Rädern. Oberhalb des Strandes gibt es einen, teilweise schön angelegten, Fußweg. Den nutzen wir jetzt halt mal mit den Fahrrädern. Auf dem Rückweg finden wir dann doch tatsächlich den richtigen Fahrradweg. Schade, dass wir morgen schon wieder los müssen. Hier würden wir gerne noch länger bleiben – wir kommen wieder.

Mittwoch 18.04.2018 „ Geburtstagsrallye über den Burosa Pass“

 

Um 11.00 Uhr geht es los. Ganz entspannt fahren wir in Swakopmund los und erst mal eine Stunde durch das Nichts! Sand und Steine Rechts und Links, vor uns nach dem kurzen Stück Teerstraße, ganz viel Schotterstraße.

Robert fährt mit dem Unimog voraus und ich im „Begleitfahrzeug“ (Ford Titanium Automatik mit viel Bodenfreiheit) hinterher. Heute haben wir, anders als beim letzten mal, volle Tanks und viel Zeit. Denken Wir......

Geburtstagsessen gibt es heute Abend mit Hanna beim Inder. „Lekker“! Es wird Hügeliger und die „Straße“ ist durch den vielen Regen noch „Anspruchsvoller“ geworden. Gleich die erste Steigung unterschätzt Robert und bleibt mitten am Hang stehen und ich gleich dahinter. Er kommt mit dem „Dicken“ und einem kleinen Gang gut wieder vom Fleck, ich halt nicht!

An jeder weiteren Steigung lass ich Robert nun Vorsprung. Ich brauche mit dem Automatik einfach mehr Anlauf und Schwung. So tuckern wir friedlich die nächsten Stunden durch grüne hügelige Landschaft. Um 14.00 Uhr meldet sich Hanna telefonisch und will nachfragen wo wir gerade stecken. Da die Straße ziemlich ausgewaschen ist und an jeder Kuppe scharfkantige, blank gefahrene Felsen hervorstehen, kann ich denn Anruf erst mal gar nicht annehmen. Als es Straßentechnisch wieder besser wird, rufe ich Hanna zurück. Robert ist so selig mit Fahren beschäftigt, dass er gar nicht mitbekommt, dass ich nicht mehr hinter seiner Staubwolke auftauche. Nun gut, irgendwann wird er es ja bemerken. Der Anruf ist erledigt und ich fahre weiter. Von Robert ist nicht ein „Stäubchen“ zu sehen. In der Kurve, hinter einer Kuppe taucht er am Straßenrand dann doch unvermutet auf. Super er hat es bemerkt. Mir wäre jetzt sowieso nach einer Pause. Die wird dann ein bisschen länger als erhofft.

Ich werde mit den Worten begrüßt:“ Der Kühlerschlauch“ ist geplatzt. Warum auch nicht, denke ich!

Nach 20 Minuten Analyse steht fest, es ist nicht der Kühlerschlauch. Der Kühlwasserbehälter wollte nun nach 38 Jahren eben nicht mehr dicht halten. Kann ich ja gerade heute verstehen. Im „Alter“ muss man ja nicht alles mitmachen. Aber hätte er nicht doch einen Tag damit warten können?

Ausbauen;

Kleben (wer hat den Pratley Kleber verräumt?) Es ist nur der Pratley Steel für Stahl zu finden; Ok – der tut es auch, hoffentlich! Robert findet die anderen Pratley Kleber eine Stunde später in einer Kiste hinter den Beifahrersitzen. Hat er selber vor einem Jahr dahin geräumt!

Trocknen;

Panzertape darüber kleben (hoffentlich hält das die nächsten 100 Kilometer!);

Einbauen;

Befüllen;

Nach 3 Stunden können wir weiter..........

Jetzt wird es auch Zeit, denn unterhalb der Kurve melden sich die Paviane mit viel Gebrüll und Gezeter an. Mit denen will ich mich jetzt nicht auch noch „Unterhalten“. Den Inder streiche ich mal Gedanklich – morgen ist ja auch noch ein Tag. Mit dem letzten Tageslicht schaffen wir das Ende der Passstraße. Im Dunkeln fahren wir um 20.00 Uhr in Windhoek ein.

Kein freier Platz beim Urbancamp – Fahrradtouristen haben den Platz überrollt - können wir den nicht einfach auf dem Parkplatz stehen bleiben? Wir werden dazwischen geschoben – nun stehen wir, kleinen Fahrradcamper - Zelten umzingelt, in einer Ecke. Für eine Nacht geht das – und morgen schauen wir weiter!

Mein Geburtstag endet mit Spagetti Bolognese vom Oryx und einer Flasche „trinkbarem“ Rotwein.

Jetzt leider ein Thema, dass uns seit einem halben Jahr beschäftigt und uns viele NERVEN gekostet hat, denn geplant war alles anders:

Das Study – Visum – Leider ein Thema der besonderen Art“

 

Der Schulbesuch im August 2017 dauert 3 Stunden. Frau Eichholz, die Rektorin, führt uns durch die Schule, zeigt uns die verschiedenen Unterrichtsräume und erklärt den groben Ablauf. Unter anderem erfahren wir, dass ein „Study Visums Antrag“ kein Problem darstellt. 3 Monate dauert die Bearbeitungszeit. Sie beeindruckt und uns damit, dass sie alle Namen der Schüler, die und uns begegnen, kennt. Herr Otte ist für Hannas Klassenstufe zuständig und klärt uns über die Unterrichtsfächer und die Möglichkeiten, wie Hanna einsteigen kann, auf. Ulrike Behring ist die Leiterin des Internats. Sie gibt uns schon mal alle Unterlagen, damit Hanna sich einlesen kann. Antwortet auf noch so ungewöhnliche Fragen und wirkt überhaupt sehr kompetent. Hier verbringen wir die meiste Zeit, denn uns und Hanna ist es wichtig, dass sie sich dort wirklich wohl fühlt.

Ein halbes Jahr später sind wir vor der Anreise schon nicht mehr so Happy.

Den Antrag für das Study Visum haben wir am 02.November 2017 gestellt. Am 14.November17 bekommen wir eine Bestätigung, dass die Unterlagen vollständig sind und bearbeitet werden. Ab diesem Zeitpunkt bekommen wir keinen Kontakt mit der Namibischen Botschaft mehr hin. Diverse Faxe und Emails bleiben unbeantwortet. Telefonisch ist die Botschaft nicht zu erreichen. Wenn man innerhalb der offiziellen Öffnungszeiten, von 09.00 – 11.00 Uhr, anruft bekommt man zu hören: „Sie rufen außerhalb unserer Öffnungszeiten an!“ Wie Bitte!? Auch ein Brief, direkt an den Namibischen Botschafter in Berlin, bleibt unbeantwortet.

Der Versuch, über die Internetseite der Namibischen Botschaft an Informationen zu kommen, geht auch nicht – die aktuellsten Nachrichten auf dieser Seite sind von 2016! Bis zu unserer Abreise aus Deutschland Anfang März können wir den „Stand der Dinge“ nicht heraus finden. Robert's und mein Visum sind an das Study Visum in Form eines Begleitvisums gebunden. Also bleibt uns keine Wahl, wir reisen alle erst mal als Touristen ein.

Von Seitens der Schule rät man uns, bis zu den Unabhängigkeitsferien Mitte März, erst mal die „Füße“ still zu halten, das klappt schon in den nächsten zwei Wochen. Aber eines muss Frau R. (Zuständig für Visa - Angelegenheiten der DHPS) doch los werden:“ Also November 2017 ist viel zu spät für den Antrag“! - Erstaunlicherweise hat Sie in Person aber 2 Wochen für das Einladungsschreiben im Oktober 2017 benötigt und dies ohne solch einen Hinweis gesendet.

Wir hören wiederum NICHTS vom Ministery of Homeaffairs. Zum Beginn des Osterwochenendes bekommt Frau R.dann aber auch „Bauchschmerzen“. Also setzt sich Robert zwei Tage in die Schlange um nach zu fragen wo der Antrag eigentlich ist. Den kann man leider nicht finden. Robert kopiert den ganzen Antrag nochmal und gibt ihn direkt am Schalter ab.

Er versucht mehrmals direkt mit dem Ministerium telefonisch Kontakt zu bekommen. Steven Namgongo über sein Handy zu erreichen hat nur den Erfolg, dass nach mehreren Versuchen von Robert, das Handy ausgeschaltet wird.

Wir Bitten Frau R. um ein Gespräch. Dieses führt sie mit uns auf dem Flur des Schulsekretariats. Das habe ich jetzt auch noch nicht erlebt! Nun rät sie uns das Touristenvisum von Hanna verlängern zu lassen, dann könnte sie wenigstens bis August in der Schule bleiben. Allerdings geht der Antrag leichter durch, wenn wir „Guten Willen“ zeigen und schon mal einen Flug, zum Nachweis dass Hanna wirklich nicht länger bleibt, buchen. Außerdem wäre es gut wenn wir bei Herrn K. der Deutschen Botschaft um Unterstützung bitten. Antwort noch am selben Tag: „Visaanträge für Namibia, dafür sind wir leider nicht zuständig!“ Dies war auch gar nicht unsere Frage!

Wir überlegen lange, was wenn der Antrag auch nicht durchgeht?! Hanna kann dann aber auf alle Fälle im September in das Neue Schuljahr in Deutschland einsteigen, also gut wir buchen einen Flug für Anfang September.

Nachdem Frau R. unseren Antrag überarbeitet hat, will Robert ihn beim Ministerium abgeben.

Die schauen erst mal sehr Irritiert, den einen solchen Antrag kann man gar nicht stellen! Wie Bitte!

Die 90 Tage Touristenvisum sind Anfang Juni aufgebraucht, also muss Hanna die Schule vorzeitig zum 28.April, zu den vier Wochen Maiferien, verlassen. Sonst laufen wir Gefahr, dass sie an der Grenze verhaftet wird. Welch ein Unsinn!

Durch die falschen Informationen haben wir nun einen Flug, den wir gar nicht nutzten können. Hanna möchte so schnell wie Möglich nach Deutschland, da sie, verständlicher weise, große Sorge hat, dass sie den Anschluss an die Klasse verliert.

Jetzt sind wir wirklich nicht mehr amüsiert. Um das im voraus bezahlte Schulgeld gibt es jetzt Diskussionsbedarf! Nun auch mal etwas Lob: Die DHPS erstattet die Gebühren anteilig zurück. Wir bekommen den Rest des Jahres zurückbezahlt.

Von Seitens der DHPS fühlen wir uns alleine gelassen. Wie wir erfahren ist unser „Fall“ der einzige dieser Art, bisher! Trotzdem hätten wir aber Professionelle und Kompetente Unterstützung erwartet, stattdessen hat man uns zu Zeit verschwendenen Aktionen geraten und auch noch zu unnötigen Geldausgaben geraten.

Irgendwann wird das Study Visa wohl eintrudeln, wahrscheinlich zum Abitur!

 

Nur der Abschied vom Internat fällt uns allen schon jetzt sehr schwer. Die Erzieherinnen arbeiten Kompetent und verbreiten eine Liebevolle und Herzliche Atmosphäre. So fühlen sich nicht nur die Kinder Heimisch sondern auch die Eltern. 

Donnerstag 19.04.2018 „Es geht auch Größer“

 

Heute Nacht war es erfrischend Kalt aber wenigstens ohne Regen.

Wir sitzen gerade beim Frühstück, als eine zweiter Unimog um die Ecke kommt. Wahnsinn der ist um einiges Größer als unser „Kleines Dickerle“. Die Besitzer haben einen Werkstatt – Termin wollten aber ganz schnell „Hallo“ sagen – wir verabreden uns für heute Abend.

Bin gespannt – Fachsimpeln sehr Wahrscheinlich – unter den Männern.

Die Fahrradfahrer, die das Camp 2 Tage belagern, gehören zu einer Gruppe die im Januar in Kairo gestartet sind und in 121 Tagen 12.000 KM bis Kapstadt fahren. (TDA Global Cycling). Urlaub mal anders, aber ehrlich nichts für mich!

Gegen 11.00 Uhr geht’s auf zum Internat. Es gibt noch einiges bei der Verwaltung zu klären und die Bank wollen wir, sofern die Erzieherinnen es noch nicht geschafft haben, endlich fertig machen.

Freitag 20.04.2018 „ Die Würfel sind gefallen“

 

Nach dem Gespräch heute morgen in der Schule, sind die Würfel gefallen. Hanna sollte bis Anfang Mai wieder in Deutschland sein. Sie möchte vermeiden, dass sie, wegen dieses blöden Chaos um ihr Visa, nun doch noch ein Schuljahr wiederholen muss. Für uns alle scheint es die beste Lösung allerdings kann ich mir gerade noch nicht vorstellen unsere Tochter 8 Monate nicht zu sehen. Nun verbringen wir den Nachmittag mit Flug buchen, Emails schreiben und Planen. 

Samstag 21.04.2018 „Ortsrundfahrt“

 

Endlich losfahren zu Familie Brown. Dort haben wir uns schon vor zwei Wochen angemeldet und immer kam irgendetwas dazwischen.  Aber jetzt!

Nach einem recht Feuchtfröhlichen Abend (Der Shiraz war einfach zu lecker!) komme ich nur schwer aus dem Bett. Robert ist schon gegen sieben Uhr putzmunter, ich brauche zwei Stunden länger, um den Ausgang aus meinem Bett zu finden. Ok – Duschen – tolle Idee – das Wasser hat leider gefühlte Tiefkühlschrank Temperatur – Haare waschen reicht auch! Wie wollen gerade zusammen packen, als Dewi und Werner (die Besitzer des Großen Unimogs) um die Ecke kommen. Am Donnerstag Abend und Freitag haben wir uns immer irgendwie verpasst. Jetzt sind sie auf dem Weg zu einem „Farmer – Markt“. Das hört sich gut an und kurz entschlossen gehen wir mit. So können Robert und Werner nun doch noch ausgiebig Fachsimpeln. Nach einem Bummel und Einkauf auf dem Markt gehen wir in das Cafe „Avant Garde“ gegenüber. Wahnsinn!    Dewi bestellt eine Schokoladentorte, die man echt nicht alleine Essen kann. Schockoschock!

Wir merken gar nicht wie die Zeit vergeht. Um halb zwei brechen wir dann aber doch auf. Wir wollten ja eigentlich noch zu den Brown's fahren....

Auf dem Urbancamp zurück sollten wir jetzt zusammen packen, aber die beiden Unimogs sind einfach zu Interessant – sogar für die Frauen!

Um kurz nach vier reißen wir uns dann doch los und fahren Richtung Reboboth. Die Autobahn sah mal anders aus – ohne Schotter!? Wir haben wohl eine Abzweigung verpasst.

Der „Dicke“ schnaupt und bläst eine Dampfwolke vorne raus. Och ne, nicht schon wieder! Motorhaube auf und Dampf ablassen. Der Wasserbehälter ist dicht, vielleicht arbeitet der Ventildeckel nicht richtig. So können wir nicht weiter fahren. Ersatzteile gibt es erst am Montag. Wasser nach füllen und zurück zum Urbancamp. Um fünf sind wir wieder auf dem Platz.

Zur Nervenstärkung kochen wir heute Abend einen Potjiekos. (Traditionelles Südafrikanisches Eintopfgericht in einem Gusseisernen Topf)

Sonntag 22.04.2018 „Ob Groß, ob Klein - Jeder hat so seine Probleme“

 

Robert hat es wieder mal früh aus dem Bett geschafft. Er werkelt am Unimog. Werner und er haben gestern Abend noch Analysiert und sind zum Ergebnis gekommen, dass der Thermostat die Wurzel des Übels sein könnte. Der Ventildeckel ist aber auch noch nicht aus dem Rennen.

Nach einer Probefahrt zu Hanna, ist klar dass der Wasserbehälter auch wieder leckt. Das Thermostat und den Deckel will Robert trotzdem erneuern.

Leider hat das tolle Cafe Avant Garde heute geschlossen. Da wollten wir jetzt eigentlich mit Hanna hin. Wir sind „Windhoek gesättigt“ und haben keine Lust mehr diese Stadt weiter zu erkunden. Nun gut dann geht’s halt wieder ins Urbancamp. Mittlerweile sind sich die beiden Unimogs „näher“ gekommen. Wir sind einen Platz weiter nach hinten gerückt und Werner und Dewi mit ihrem Großen eins weiter nach vorne. Jetzt stehen wir fast gegenüber. An beiden wird am Nachmittag fleißig gewerkelt, denn nicht nur wir haben unsere Probleme. Der Große hat eine Undichten Wassertank, der aber so gut verbaut ist, dass ein ran kommen an sich unmöglich ist. Nach viel schrauben und sägen am Sonntag haben sich alle ein gutes Essen verdient. Wir bieten an, einen Potjiekos zu kochen.

Mit schnippeln fangen Hanna und ich am Spätnachmittag an. Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und besonders „fiese“ kleine Chilischoten werden klein geschnitten. Je eine Dose Baked Beans und Sweet Corn aus dem Vorrat gefischt. Tomaten und Eisbergsalat mit einem Dressing aus Cottage Chesse, Lemonpepper, Olivenöl und Essig vorbereitet.

Mmmhhhh....... Lecker war's und der Abend ist leider viel zu kurz. 

Montag 23.04 2018 „Donovan und Loretta Brown warten....“

 

Um sieben ist Robert mit dem Fahrrad los um die Ersatzteile zu besorgen. Um acht Uhr ist er wieder da mit einem neuen Thermostat und einem Ventildeckel. Einen Kühlwasserbehälter hat er natürlich nicht bekommen. Da wir dies gestern schon vermutet hatten, wurde er mit ….. geklebt. Das müsste eigentlich halten. Wir haben dies von Werner und Dewi bekommen, die ihren Wassertank gestern mühsam davon wieder befreien müssten.

Nachdem alles eingebaut und der „Dicke“ gesattelt ist können wir los zu Familie Brown nach Remhoogte. Dieses mal klappt es auch mit der richtigen Straße!

Auf dem Weg dorthin fährt Robert eine Abkürzung die auf halber Strecke auf die richtige Straße führen müsste. (Ich habe es auch nicht gleich verstanden!)

Die Schotterstraße ist uns allerdings nicht so unwegsam in Erinnerung. In jeder Senke liegen größere Steine und viel Geäst, das man umfahren muss. Die starken Regenfälle haben die Schotterstraße teilweise völlig ausgeschwemmt. Wir halten an und überlegen ob wir hier wirklich richtig sind. Bis zur nächsten Kurve starten wir noch einen Versuch, da taucht die Farm dann doch unvermutet auf. Stürmisch werden wir, wie letztes mal, von ihrem Jack Russel Terrier Rasco begrüßt.

Donovan und Loretta waren schon in Sorge, dass wir auf dem Weg zu ihnen abermals „liegen geblieben“ sind.

Bevor es zum Essen geht, rollt Donovan sein „Schätzchen“ aus der Garage! Das muss er Robert nun doch mal zeigen! Einen Mercedes 280 D – in einem fast tadellosen Original Zustand von 19 . Die Begeisterung ist groß.

Am Abend werden wir mit Springbockschnitzel mit Rahmchampignons, Knoblauchkartoffeln, Paprika – Karotten Chutney und Griechischem Salat verwöhnt. Zum Nachtisch gibt es Käse-Zitronen Kuchen. Danach könne wir zum Unimog „Rollen“.

Gegen ein Uhr in der Nacht wache ich auf, denn ich sollte dringend auf die Toilette. Vor der Tür sind Geräusche, die ich aber nicht einordnen kann und ich „verkneife“ mir das Vorhaben. Eine sehr gute Entscheidung – erfahre ich am nächsten Abend!

Dienstag 24.04.2018 „Wandertag“

 

Gestern Abend hat uns Donovan noch erklärt welchen Wanderweg wir heute gehen sollen. Uns würden dort die Bergzebras, Oryx und Kudus über den Weg laufen. Wie lange die Wegstrecke allerdings ist, haben Robert und ich überhört.

Leider können wir auch nicht nachfragen, den Donovan und Loretta sind heute morgen um halb sieben mit ihrem tollen Mercedes nach Windhoek gefahren.

Gegen zehn brechen wir auf. Es ist angenehm kühl zwischen den Hügeln und Bergen. Rasco rast voraus. Seine Beine sind so kurz, dass es aussieht als ob er über dem Boden fliegt. Ok, wenn es ihm zu blöd ist, wird er ja umkehren. Er begleitet uns die ganzen vier Stunden.

Wir entdecken Spuren von den Zebras und einem Kudu. Sehen werden wir auf der ganzen Wanderstrecke leider keine. Zumindest nicht Lebend!

Wir sind eineinhalb Stunden unterwegs, da fällt mir eine Spur auf die definitiv nicht von einem „friedlichen“ Tier stammt und zudem noch relativ Frisch erscheint.. Große Hunde gibt es hier keine – Ähmm.... für mich ein Zeichen umzukehren. Rasco und Robert sehen dies anders. Nun gut wir haben ja einen „Hund“ dabei. Nicht wirklich groß! Er reicht mir gerade mal bis zu meinen Waden, aber bekanntlich sind ja die „Kleinen“ immer recht laut. Dann laufen wir halt mal weiter. Wir kommen in ein Flusstal – richtig Idyllisch – mit riesigen Kaulquappen und vielen Grasgrünen Fröschen im Wasser. Und was liegt direkt am Wasser? Ein Zebra, in Einzelteilen. Nach den Knochen zu Urteilen aber schon sehr lange. Trotzdem ist mir doch nun recht Mulmig zu Mute. Wir überprüfen auf dem Handy, wo wir eigentlich sind und stellen fest, das der Weg denn Robert und Rasco gewählt haben noch die doppelte Zeit braucht die wir schon gelaufen sind. Wir haben wohl schon an der ersten Hälfte die richtige Abzweigung verpasst und entschließen uns wieder zurück zu gehen – wieder in Richtung Leoparden - Spuren.

Rasco rennt wieder Voraus, denn jetzt geht es ja Richtung Farm. In einer Senke mit viel Buschwerk kommt er uns noch schneller wieder entgegen. Als er sich bei uns in „Sicherheit“ wähnt bellt er erst mal ins Nichts. Ok, Robert „bewaffnet“ sich mal mit einem langen Ast. Was auch immer da war, das bellen hat offensichtlich etwas genützt. Wir sind aber echt froh, als wir das Farmgelände kurze Zeit später erreichen.

Gegen Nachmittag ist Loretta die erste, die mit dem Mercedes wieder zurück kommt.Wir haben gestern schon angeboten heute zu kochen – Da Robert gerne das Schwäbische Nationalgericht in ganz Namibia bekannt machen möchte, gibt es „Käsespätzle“. Beim Teig vorbereiten erzählen wir natürlich von unserer Entdeckung mit der „Leoparden – Spur“. Loretta meinte nur: „Der war gestern Nacht auf der Farm. Wir hätten doch bestimmt gegen eins die Laute gehört“!

 

Der „Leoparden Angriff“

 

Vor drei Wochen groß in der hiesigen Presse und noch größer, zwei Wochen später im Deutschen Sensationsblatt. Allerdings in einer etwas anderen Version. Ein Leopard hat um ein Uhr Nachts einen Camper angegriffen, der sein Fenster vom Truck schließen wollte. Schwer verletzt hat ihn seine Frau wieder in den Truck ziehen können und wartete dann ( je nach Zeitung!) 6 Stunden bzw. bis Sonnenaufgang. Wahlweise kam später eine Tourgruppe bzw. ein Farmer vorbei. Die einen haben E-Med Rescue 24 gerufen, der andere hat erst den Leoparden vertrieben um dann mit dem Verletzten 3 Stunden Richtung Walvis Bay zu fahren, wo ihnen der Krankenwagen entgegen kam. Klären lassen wird sich der „Fall“ wohl nie, denn heute war in der Zeitung zu lesen, dass das Ehepaar wieder in Deutschland ist und ihr Truck per Schiff auf den Weg dahin. Die Polizei konnte noch keine Untersuchung einleiten – macht auch keinen Sinn, wenn nichts mehr da ist, was man untersuchen könnte. Der Leopard ist leider auch nicht auffindbar!

Hier ist ein Fachmann sicher, dass ein Leopard niemals in einen Truck klettert, aus welchem Grund auch immer. In Deutschland weiß der WWF Artenschutz Experten, das der Leopard bestimmt Lebensmittel gerochen hat und deshalb durch das Fenster wollte!

 

Unser „Farmleopard“ hatte zum Glück kein Interesse. Weder am Unimog noch an unserer Wurst oder uns! Sein Revier führt halt einfach über die Farm. Es ist 60 Kilometer groß und bietet wohl viel Nahrung an Pavianen und Zebras. Solange er kein Interesse an den Rindern zeigt, darf er dort auch weiter seine „Runden“ drehen.

Mittwoch 25.04.2018 „Sightseeing durch das Paradies“

 

Heute haben sich Donovan und Loretta etwas besonders für uns überlegt. Sightseeing durch das Farmgelände mit Frühstück. Um neun geht es los, um drei sind wir wieder zurück.

Durch das Flusstal arbeitet sich der Land Cruiser immer Höher. Frühstück bekommen wir in 1000 Meter Höhe mit einem gigantischen Ausblick auf die bergige Landschaft. Die ganzen Berge und Hügel sind mit einem zarten Grün überzogen. Dazwischen blühen Gelbe, Rote, Weiße und Rosa Blumen. Immer wieder laufen uns Kudus und Bergzebras über den Weg. Wow, wir sind im Paradies gelandet.

Die Straße ist „von Hand“ gearbeitet. Das heißt mit Steinen wird zuerst markiert wo die Straße am Hang längs laufen soll. Dann wird von Hand, mit der Schaufel der Weg freigeschaufelt. Mit dem Pickel werden Größere Felsen klein Gehauen. Richtung Kante werden Steine schräg angehäuft und mit Schotter dagegen gefüllt. Der Unimog passt definitiv da nicht durch – zu Breit!

Manch Gefälle und manche Steigung sind schon sehr haarsträubend. Da geht es schon mal 200 Meter in die Tiefe. Das ist an sich nichts für jemand mit Höhenangst – also mich! Augen zu und Durch. Donovan fährt uns sehr routiniert und besonnen bis zum „Ende“ der Straße. Dort müssen wir Material für einen Zaun abladen. Die Zebras sollen vom Weideland der Rinder ferngehalten werden. Der Zaun verläuft von Berggipfel zu Berggipfel. Diese Arbeit bewältigt im Moment einer alleine. Alle 3 Tage bekommt er Material, dass er dann von seiner Blechhütte dahin tragen muss wo er es gerade braucht. Ist der eine Gipfel fertig wird die Hütte abgebaut und zum nächsten Gipfel gebracht.

Auf dem Rückweg bekommen wir noch etwas Einmaliges auf dieser Farm zu sehen. „Eine Grotte“

Wahnsinn! Langsam tropft das Wasser durch das felsige Gestein, in die Grotte. Durch die Sonnenstrahlen wirft es Wellenbilder an die Höhlendecke. Links oben gibt es eine Dreieckige kleine Höhle in deren Mitte ein kleiner Baum steht. Seit elf Jahren hat er die gleiche Größe, wie Donovan uns erzählt.

Zum Abschluss des Tages gibt es „Afrikanische Hot Dogs“ - Stockbrot mit Hausgemachter.

Donnerstag 26.04.2018 „Der Kühlwasserbehälter Teil 1“

 

Nach vier Stunden Fahrt „endlich“ wieder in Windhoek – hoffentlich vorerst das letzte Mal!

Mit einer „Kleinigkeit“ möchten wir uns gerne heute schon von den Erzieherinnen des Internats verabschieden. Morgen ist einfach zu viel Trubel und alle Gedanklich schon in den Maiferien.

Wir entscheiden uns für Kuchen. Wir fahren erst zum Einkaufen... und was tropft da wieder? Jetzt muss etwas richtiges her! Robert entscheidet sich Glasfaserplatten.

Hanna hat die Magen – Darm – Grippe abbekommen und das am letzten Schultag!? ; ) Von ihrem Bett aus dirigiert sie was wir noch wohin packen müssen. Die eine Nacht bleibt sie trotzdem noch bei ihren Zimmerkameradinnen Melissa und Kim.

Wir fahren nun schon das gefühlte 100x zum Urbancamp. Mittlerweile sollten wir an sich Mengenrabatt bekommen, aber es kommt anders. Sie haben den günstigen „Overlander“ Tarif nur noch für Große Reisegruppen mit Truck. Ok, das Ärgert uns schon. Gut dass wir am Sonntag Richtung Kalahari aufbrechen.

Freitag 27.04.2018 „Der Kühlwasserbehäler Teil 2“

 

Gestern Abend noch hat er den Behälter ausgebaut und mit der ersten Schicht beklebt. Man konnte es über den ganzen Camingplatz riechen – Egal – Wichtig!!!!

Heute morgen geht es weiter. Sorgsam klebt Robert die nächsten Schichten. Immer wieder trocknen.... In der Hoffnung er hält jetzt bis Pretoria, wo bei Ferdie schon ein Neuer wartet.

So kann „Mann“ sich natürlich auch den ganzen Tag beschäftigen.

Hanna hat er in den „Trocknungsphasen“ auch noch vom Internat abgeholt. - Viel Beschäftigter Mann!

Heute beginnen die Maiferien und Sie muss komplett ausziehen, da sie am Sonntag dann auch nach Deutschland zurück fliegt. Für mich im Moment noch recht schwer, bis sie wohlbehalten wirklich „Zu Hause“ ist!

Wir schließen den Abend mal wieder mit einem Potjiekos und Film gucken!

Samstag 28.04.2018 „Abschieds – Brunch im Avand Garte Cafe“

 

Wir schlafen heute mal lange, für unsere Verhältnisse. Außen herum herrscht rege Betriebsamkeit. Jeden Abend ist das Camp rappel voll und Morgens sind die ersten schon um fünf, halb sechs am zusammenpacken und los fahren. Bis neun ist der Platz meistens dann leer.

Hanna haben wir einen leckeren Abschieds - Brunch versprochen. Gegen zehn treibt uns dann der Hunger ins Avand – Garde Cafe. Zum Leidwesen von Hanna – zu Fuß! Wie vermutet steht der Unimog von Dewi und Werner auf dem Parkplatz.

Ein schöner langer Vormittag, den wir aus den vollen mit lecker Essen genießen.

Gegen zwei geht’s zurück zum Urbancamp – den Kühlwasserbehälter einbauen.... und was da sonst noch kommen mag!

Der Behälter ist schnell eingebaut, jetzt will sich Robert noch um die Elektrik kümmern – das Kühlergebläse ist ausgefallen. Hanna und ich machen einen „faulen“ Resttag. Als es dunkel wird ist Robert fertig – auch mit seinen Nerven.

Wir sollten den „Dicken“ noch umparken, den wir stehen recht beengt vorwärts auf dem ersten Campingplatz. Wir möchten unsere Nachbarn nicht morgen früh um vier mit einen Rückwarts raus chauffierenden, lauten und stinkenden Unimog beglücken.

Robert fährt ihn weiter nach vorne auf einen „freien“ Platz von dem aus wir einfacher los fahren können.

Wir können nicht schlafen – Morgen fliegt Hanna wieder nach Hause – mit erzählen und lachen beruhigen wir unsere Nerven!

Sonntag 29.04.2018 „Emotionaler Stress“

 

Um drei klingelt der Wecker – schlafen war nicht wirklich drin, deshalb sind wir alle drei schon vorher wach. Um 20 vor 4 sind wir schon auf dem Weg zum Flughafen. Allerdings ist der kurz vor halb fünf noch geschlossen. Nun, dies erlebt man auch nur in Afrika. Kurz nach halb fünf wird er geöffnet. Am Condor Schalter wird fleißig aufgebaut – extra rollbare Computer werden installiert – das Dauert......

Um halb sechs geht es dann zum einchecken. Da Erfahren wir auch: Der Flug hat jetzt schon 20 Minuten Verspätung – daraus werden dann 2 Stunden. Um kurz nach acht geht Hanna durch die Sicherheitskontrolle. Zehn Minuten später erhalten wir von ihr eine Nachricht, dass wir sie dringend anrufen sollen. Durch den Anruf hören wir von Hanna, dass die „Dame“ an der Passkontrolle sie nicht durch lässt. Sie hätte nur 20 Tage in Namibia bleiben dürfen, steht im Computer. Das im Pass deutlich eine 70 zu lesen ist, interessiert diese „Dame“ nicht – sie liest eindeutig eine 20!?

Wer kann uns jetzt Helfen? Hanna versucht die Situation zu klären, indem sie erzählt, dass sie in Windhoek in der Deutschen Schule war. Ihr Study Visum kam aber nicht, so fliegt sie nun wieder nach Deutschland um dort zu Schule zu gehen. Die „Dame“ reitet weiter auf ihren 20 Tagen herum. Wir schaffen es mittlerweile von der Airport Security eine junge Dame auf unser Problem aufmerksam zu machen. Wir dürfen durch alle Sicherheitsschleusen mit ihr durch um das Problem vor Ort klären zu können. Ich bin als erster bei Hanna und muss mir anhören mit welcher Wortwahl sie Hanna regelrecht anschnauzt. Was denkt sich diese „Dickmadam“ eigentlich! Unsere Tochter ist 14 Jahre Alt und hat sich keines Verbrechens schuldig gemacht. Ich muss schwer an mich halten um nicht laut zu werden. Robert schiebt mich zum Glück auf die Seite und redet beruhigend und entschuldigend (Ehrlich, Robert kann das richtig gut!) auf diese „Dame“ ein. Die dreht sich zu Hanna und raunzt:“Du bist jetzt mal Still, sei froh, dass dein Papa das für dich klärt“! HALLO!

Das „Muttertier“ in mir ist kurz davor hier „Frauencatchen“ auszutragen, auch wenn diese „Dame“ locker 200 Kilo wiegt.

Robert hält mich fest und die „Dame“ besinnt sich, mit einem gnädigen Lächeln, Hanna nun doch noch zu ihrem Flieger zu lassen.

Für mich ist der Tag schon gelaufen... aber leider ist Hanna noch nicht zu Hause und mein Emotionaler Stress Level kommt nicht runter.

Um halb elf startet das Flugzeug endlich und ich zähle die Stunden während Robert uns mit dem Unimog Richtung Kalahari fährt.

Bevor es dunkel wird biegen wir auf eine Farm ab und fragen ob wir dort für die Nacht stehen dürfen. Oben auf dem Hügel haben wir auch Empfang um zu hören, ob bei Hanna alles gut gelaufen ist.

Sie ist gut in Frankfurt gelandet, bekommt aber für ihre Kiste keinen Kofferwagen, da der nur noch mit Karte geht. Ihre Tante kommt eine dreiviertel Stunde zu spät und bei mir liegen zwischenzeitlich echt die Nerven blank. Das kann doch alles nicht war sein!

Nach eine weiteren Stunde kommt die „Entwarnung“. Hanna und ihre Tante sind gut zu Hause angekommen. 22.30 Uhr! Vor Erschöpfung schlafe ich dann auch mal ein.

Montag 30.04.2018 „Fahrtag Richtung Mata Mata“

 

Von der Farm kommen wir gegen halb elf los. Vorher dürfen wir unsere Wasserkanister noch mit wirklich „Lekker“ Wasser auffüllen.

300 Kilometer wieder fahren, aber heute geht es deutlich besser – Emotional!

Da fahre ich heute auch mal wieder. Zwischendrin ist Dünen Hopping angesagt und macht richtig Spaß.

18 Kilometer vor der Grenze taucht ein „Farmstall“ auf. Wir beschließen dort erst mal eine Pause zu machen und Kaffee zu trinken. Richtig nett mit Kühen, Gänsen, Enten, einem kleinen Zeltplatz und einem blau – weißen 4000 Ford Traktor. Robert im Glück – mein Traktor! Allerdings steht dieser hier nur noch zu Dekozwecken. (= Ersatzteillager!!!)

Bei Kaffee und Milchshake erfahren wir von unseren Sitznachbarn, dass die Grenze bei Mata Mata schon um halb fünf schließt. Jetzt ist es 10 nach vier – das schaffen wir dann doch nicht mehr. Wir bleiben einfach hier auf dem Zeltplatz – schnuckelig!