2019 - wieder in AFRIKA

Mittwoch 24.04.2019 “24 Stunden+”

 

Um vier Uhr am Nachmittag geht es endlich los! Ab zu Freunden, die uns dann zum Flughafen nach Frankfurt fahren. Dieses mal haben wir eher leichtes Gepäck. Unsere Alukisten bekommen wir gerade mal auf 11-13 Kilo., damit wir auf dem Rückflug wieder viel an Stoffen mitnehmen können.

Ja und wir sind zwei Tage vor dem offiziellen Ferienbeginn unterwegs, dies aber mit schriftlicher Erlaubnis von Hannas Schule. Da wir in Hessen abfliegen interressiert es nur gar niemanden, den dort sind ja schon seit zwei Wochen Ferien.

Für dieses Mal haben wir einen Flug über Dubai gewählt, da wir den Service dort sehr gut fanden. Das wir dann am Ende mehr als 24 Stunden unterwegs sind, haben wir vorher nicht so wirklich realisiert.

Bis nach Dubai ist alles auch kein Problem. Der Service ist wie erwartet sehr gut und schlafen für Robert und Hanna auch kein Problem. Durch die Zeitverschiebung wird die Nacht nur sehr kurz. In Dubai haben wir nun vier Stunden aufenthalt, die wir nutzen um das Handy von Hanna (Wir haben auf dem Nachhauseflug im Dez.2018 für Hanna und mich zwei neue Handys gekauft!) umzutauschen.

Wenn wir etwas in mehrfacher Ausführung kaufen kann man darauf Wetten abschließen, daß bei Familie Mutschler mindestens einens davon nicht funktioniert. Ob das nun Luftmatratzen oder Handys sind – ganz egal! Leider haben wir erst zu Hause festgestellt, dass es für Deutschland auf diese Handys keine Garantie gibt.

Hannas Handy wird eingeschickt und wir können es auf dem Rückflug , hoffentlich funktionierend, wieder abholen.

 

Das Gate für den Flug nach Johannesburg ist noch nicht geöffnet, alle Sitzgelegenheiten drum herum sind belegt – Ok, der Boden tut es auch! Familie Mutschler “lagert”! Durch das Afrikanische “Kauderwelsch”, dass unsere Sitznachbarn lautstark von sich geben, schlafe ich doch tatsächlich ein. Allerdings nicht für lange. Denn meine Tochter bettet ihren Kopf und Schultern auf meinen Beine.

Der Flug nach Johannesburg ist nicht voll ausgebucht, trotzdem haben wir an der Fensterreihe keinen Platz uns aus zu breiten. Wir haben Sitzplätze ganz hinten- leider. Die 24 Köpfige Crew bekommt es tatsächlich nicht gebacken in den nächsten drei Stunden auch mal dort vorbei zu schauen. Getränke und Essen bekommen wir nach fast vier Stunden! 

Donnerstag 25.07.2019Geschwindigkeitskontrolle?!”

 

Pünktlich um 16.25 Uhr landet unser Flieger in Johannesburg.

Auf dem Weg zur Passkontrolle werden wir “geblitzt”! Also es sieht zumindest so aus. Da steht wirklich ein Flughafenmitarbeiter mit einer “Laserpistole”?! Es entpuppt sich als Wärmebildkamera, denn die an der Passkontrolle sind wohl gerade nicht funktionstüchtig.

 

Ab zum Sperrgepäck, da warten bestimmt schon unsere Kisten. Tun sie nicht! Auch das Bodenpersonal braucht heute gute eineinhalb Stunden um das Sperrgepäck zu entladen. Nur Roberts blauer Koffer kommt doch schneller, da er nicht, wie abgesprochen über das Sperrgut kommt, sondern erst mal ungesehen von uns ein paar Runden auf dem Gepäckband dreht.

 

Gegen halb acht machen wir uns auf den Weg zum Schnellzug. Robert meinte es sei eine Gute Idee mit “handlichen” Alukisten bis zum Stadtteil Centurion zu fahren, damit unser Freund Ferdie nicht so weit fahren muss.

Bei Hanna und mir hat sich mittlerweile ein nicht unbedenkliches Loch im Magen breit gemacht. Hungrige Frauen – nicht Lustig!

Ferdie setzt uns beim Spar ab. Zwei Burger, eine große Portion Pommes, ein Vatcoek (eine Art deftiger Berliner – nebenbei: Sehr lekker!), je eine Tüte Doritos und NikNaks, zwei Donuts, eine Sahneschnitte und Getränke. Das müsste reichen!

Um 21.00 kommen wir dann endlich in Ferdies Werkstatt an. Jetzt noch ”schnell” das Dach hochstellen, die Betten richten und ESSEN!

Freitag 26.07.2019 “Zischeln”

 

Wir gehen “Lokal” Einkaufen – bei Jasmin. Das ist ein Windmühlennachbau unter dessen Dach eine Markthalle eingerichtet ist. In dieser werden Obst, Gemüse, Fleisch, Wurstwaren, Molkereiprodukte und frisch gebackenes Brot von den umliegenden Farmen angeboten.

Wir füllen unseren Wagen mit: Papayas, Avocados, eine Kiste Ananas, Bananen, Heidelbeeren, Äpfel, zwei Packungen kleine Zucchini, Tomaten, 3x Knoblauch, Naturjoghurt, Farmbutter, Cheddarkäse (1,2Kilo), Roggenbrot, Brötchen und extra für Robert: eine Tüte Jalapenos – mmmhh (die riechen schon scharf!!!). Nicht alles ist in Plastik eingepackt, aber unser Umweltbewusstsein meckert trotzdem.

 

Ein leises Zischeln ist zu hören. Wo kommt das denn her?

Als wir die Köpfe senken wird es unter unserem “Dicken” lauter. Jo! Der Kühlwasserbehälter kann es ja nicht schon wieder sein, der ist Nagelneu!

Das ist wohl eine Aufforderung für mehr “Streicheleinheiten”.

Ok wir haben es verstanden! Wir kümmern uns später darum.

Samstag 27.07.2019 “Geburtstagliches Geschäftsessen”

 

Der Tag heute besteht eigentlich nur aus Essen!

Heute Morgen sind wir unterwegs auf eine Geburtstagsfeier! Teejin, der Sohn unserer Freunde feiert seinen 8.Geburtstag. Wir verbringen einen völlig entspannten Vormittag in einer Pizzeria direkt an einem Sportflughafen im Stadtteil Wonderbroom.

 

 

Roberts Geburtstag am Abend feiern wir beim Portugiesen. Eigentlich ist dieser Geburtstag eher ein Geburtstagliches Geschäftsessen, denn rund um den Tisch sitzen all unsere Geschäftspartner von Unimog-Safari-Rental. Lauter tolle Menschen, die im Laufe des Abends völlig vergessen, dass wir kein “Afrikans” sprechen. 

Sonntag 28.07.2019 “Werkstattcampen”

 

Faulenzen! Irgendwie steckt uns allen die lange Anreisen noch in den Knochen.

Eigentlich wollte ich unseren Urlaub nicht mit einem längeren Werkstattcampen beginnen. Uneigentlich tun wir jetzt genau das! Das Zischeln unseres “Dicken” entpuppt sich als Schaden an der Dichtung beim Luftventil – einen neuen Dichtring können wir aber erst morgen besorgen. Also wird doch mehrheitlich gefaulenzt, also die “Damen” an Bord. “Mann” liegt schon wieder wechselweise unter unserem “Mhambi” und “Ossewa”,unserem Mietunimog. Dieser meinte dann auch: Ich will auch beachtet werden! Ins besondere die Bremsen, die Robert ja vor einem halben Jahr so gut es ging, gerichtet hat.

 

Putzen könnte “Frau” ja auch, aber was solls! Der Staub wird es bis morgen noch aushalten!

Montag 29.07.2019 “Arbeitseinsatz”

 

Das mit den Dichtringen von Mhambi ist so eine Sache. Man bekommt hier keine! Wie so oft, kommt aber auch Plan B nicht zum tragen, sondern wieder mal eine Notlösung.

Robert überbrückt das ganze. Bei Ossewa sind die Bremsen immer noch nicht das gelbe vom Ei, also wird dies heute noch einmal ein “Arbeitstag” für Robert.

 

Geplant war, dass wir für die nächsten zwei Tage zu Max fahren, um ihn als weiteren Partner für Unimog-Safari-Rental zu gewinnen. Bei unserer letzten Messe, auf der Adventure Southside, kamen viele Anfragen für eine geführte/begleitete Tour mit mehreren Unimogs.

Nach unserem letztjährigen Treffen bei Max, mit den Unimog Freunden Südafrika, sind wir der Meinung: Er wäre genau der richtige Ansprechpartner dafür!

 

Mir schwant so langsam, dass unser “Urlaub” sich in einen Arbeitseinsatz mit gelegentlicher Freizeit entwickelt. 

Dienstag 30.07.2019 “Erklärbär”

 

Ok, um 10:00 Uhr wollten wir los zu Max – es wird dann doch 12:00 Uhr. Robert hat Teile für Ossewa bestellt, die er noch heute einbauen wollte. Die Post ist dann doch der Meinung: Ach je, das schaffen wir eher gegen 13:00 Uhr – oder vielleicht auch erst morgen oder so!

Später erfahren wir, die Teile kommen schon, aber die Falschen!

 

Gegen 14:00 Uhr fahren wir doch tatsächlich auf Max`s Gelände. Dies ist ein alter verfallener Campingplatz, der nach und nach von Max und seiner Freundin zu einem Hochzeitsiventplatz umgebaut werden soll.

Seit letztem Jahr hat sich augenscheinlich nicht wirklich viel getan. Aber der Platz direkt am Fluss hat trotzdem seinen eigenen Charme.

Am Mittag schaffen Robert und Hanna und machen die ersten Filmaufnahmen von Ossewa. Es gleicht ein bisschen wie eine Mischung aus “Sendung mit der Maus” und dem “Erklärbär” von SWR3! Hanna filmt – Robert erklärt. 

Mittwoch 31.07.2019 “Konzeptentwicklung”

 

6 Sunden Konzeptentwicklung, ohne gewerkschaftlich vereinbarte Pausen, sind es dann bis zum späten Nachmittag! Bei allen rauchen die Köpfe. Aber wir haben jetzt eine genaue Vorstellung, Kalkulation und Routen, die wir mit Max anbieten können. Die erste Route nach Mosambik wollen wir ab dem 5./6.08. selbst ausprobieren.

 

Schwäbisches Käsespätzle Chaos”

Mittlerweile ja schon eine Art Tradition bei uns, laden wir Max, nach der vielen “Kopfarbeit” natürlich zu selbstgemachten Käsespätzle in seiner Küche ein ; )

Wir bringen den Teig, Zwiebeln, Käse und Chaos mit! 

Donnerstag 01.08.2019 “Keine halben Sachen”

 

Es ist so eine Sache mit der deutschen Planung! Die funktioniert in Afrika selten, aber man fällt halt doch immer wieder darauf rein!

An sich wollten wir die nächsten zwei Tage vor dem Wochenende in einem nahegelegenen Tierpark verbringen.

Aber!: Wir sind mit dem Filmen und Fotos machen noch nicht fertig. Und “Mann” bevorzugt keine halben Sachen!

Also ist unser Erklärbär Robert nach dem Frühstück mit der GoPro rund um den Ossewa unterwegs und Hanna schneidet und mischt das Vorhandene Material schon mal zu einem Film zusammen.

 

Ossewa zu fahren hat schon etwas Nostalgisches. Hat aber vom Fahren doch mehr von einem Traktor als von einem Lastwagen. 

 

Rundfahrt“

 Zum Ausgleich gibt es für den „Mann“ am Abend dann wenigstens eine kleine Tour mit dem Unimog von Max über das Gelände. 

Freitag 02.08.2019 “Zwei für einen”

 

An sich dachte Max, dass es eine gute Werbung für seine kleine Teambildungs-Firma ist. So ganz durchdacht ist es aber doch nicht, bzw. mancher Afrikaner versteht den Sinn dieser drei Worte nicht. Die Idee: Zwei fahren zum Preis von einer zu einer Elefantengruppe, die sich in einem kleinen privaten Reservat befindet. Diese Gutscheine gibt es sowohl bei der Firma Phillips, als auch bei Mc Donalds. Wie man hier in Afrika, wo es wirklich an jeder Ecke gute, bessere und einmalige Burger Lokale gibt, eine solche Aktion über Mc Donalds laufen lässt, ist uns schleierhaft.

Da rufen dann Menschen an, die nachfragen, ob man den auch eine dritte Person, zum Preis von einer, mitnehmen könnte. Max erklärt auch nach dreimaliger Frage überraschend gelassen, dass dies eben nicht geht.

Wir sind jetzt echt gespannt, ob heute Morgen jemand von den Anrufern auftaucht. 

 

"Elis"

Es taucht keiner der erwarteten Kunden auf. Ok, dann haben wir diesen Trip für uns alleine. Elefanten so hautnah zu begegnen ist schon etwas besonderes – aber auch erschreckend! Denn alle drei Elefantendamen sind Weisenkinder. Die zwei Jüngsten (Hanna und Mati) sind 11 Jahre alt und kennen Max von Babybeinen an. Die dritte im Bunde “Three” ist mit 31 Jahren die älteste. Jeder der “Elis” hat einen eigenen Pfleger und sie hören ihnen aufs Wort. Klar ist, diese Elefanten kann man nach soviel Menschenkontakt nicht mehr in die freie Wildbahn entlassen.

Beeindruckend sind sie für uns trotz alle dem. 

Samstag 03.08.2019 “Cars in the Park”

 

Weit ist es nicht, allerdings sind die vielen Kreuzungen und Ampeln eine Herausforderung, wenn man mit vier Unimogs in Kolone fährt. Durchschnittlich fahren wir gute 30 Stundenkilometer. Da ich mit Mhambi als letzte fahre, missachte ich so manche orange-rote Ampel ; )

 

Der Name “Cars in the Park” lässt vermuten, dass das ganze in einem Park stattfindet. Früher war dies wohl auch der Fall. Nur mittlerweile hat sich dieses Treffen zu dem größten Treffen für Oldtimer und getunte Autos entwickelt Wir sind dann trotzdem sehr erstaunt als wir mit den Unimogs auf eine Rennstrecke einfahren. Klasse! Ich würde da ja gerne “Vollgas” fahren (also ungefähr 70 Km/h), leider gibt es aber auf der Strecke störende “Fangzäune”. Die ersten drei Unimogs umfahren diese im Slalom – Mhambi ist zu Dick dafür, bzw. mir ist dieses “gekurble” zu blöd und ich fahre über die Wiese/Randstreifen.

 

Die Unimog Freunde Südafrika reisen immer schon Samstags an, um noch einen entspannten ruhigen Abend gemeinsam zu verbringen.

Sonntag 04.08.2019 “Cars in the Park”

 

5:30 Uhr!!! Hinter unseren Unimogs ertönen die ersten Motoren. Das Schaulaufen kann beginnen und wird erst gegen 10:30 nachlassen. Wir sind zu Faul schon so früh aufzustehen und dieses Dauergebrumme säuselt uns so langsam wieder in den Schlaf!

Gegen Neun haben wir dann ausgeschlafen und mischen uns unter das Unimogvolk. Spannend was da so nacheinander an Autos hereinrollt, knattert, brummt und rattert. Überrascht sind wir von der Gruppe der getunten Twingos. Das man so ein Auto wirklich auf Pimpen will?!

Montag 05.08.2019 “afrikanisches Geschäftsessen”

 

Wir sind bei Conny und seiner Frau zu Hause eingeladen. Conny Kruger und seine einmaligen Sturmfesten Zeltnägel haben wir letztes Jahr auf der Outdoormesse in Bela Bela kennengelernt. Wir möchten diese Zeltnägel und Connys weitere tollen Ideen auch in Deutschland bekannt machen. Zu diesem Zweck hatten wir letztes Jahr ein gemeinsames Geschäftsessen in einem Lokal. Wenn man sich sympathisch findet, wird man dann von den Südafrikanern zu einem Braai (= Grillen) nach Hause eingeladen. Vor dem Rückflug im Dezember letztes Jahr hatten wir dafür leider keine Zeit mehr.

Um so mehr fühlen wir uns gegehrt, dass es nun in unserem “Arbeitsurlaub” klappt. Es ist wunderbar, wenn man das Gefühl bekommt: Es lag gar kein halbes Jahr zwischen den zwei Treffen. 

Dienstag 06.08.2019 “DauertHaltLänger

 

Eigentlich hätte es schon gestern da sein sollen! Unser neues “Carnet de Passage” für Mhambi. Aber wie dies so ist – in Afrika- oder mit DHL: “DauertHaltLänger”

Erst hat die Adresse nicht genau gepasst und dann kam halt etwas anderes dazwischen. Wir haben uns extra schon um 6:30 Uhr auf den Weg gemacht, da um 8:00 Uhr das Carnet bei Ferdie ankommen sollte. Zwischenzeitlich haben wir 12:00 Uhr mittags!

Langweilig war es uns heute Morgen dann allerdings nicht. Es gab Frühsport mit Rindern.

Ferdie besitzt eine kleine Herde aus zwei Bullen und einer Kuh, mittlerweile mit Kalb!

Der eine Bulle sorgt wohl immer wieder für Ärger – so auch heute! Denn zweiten Bullen hat er regelrecht auf seine Hörner genommen und durch den Weidezaun auf die Strasse geschoben. Diese beiden Bullen galt es dann wieder einzufangen. Nicht ganz leicht, da auf der Wiese nebenan auch noch eine größere Herde weidet. Gross machen, laut rufen und mit den Armen winken, ist die Ansage von Ferdie.

Erst mal hauen beide in Richtung der anderen Herde über die Wiese ab. Das findet der Stier dieser Gruppe echt nicht in Ordnung und mischt nun auch noch mit unter diese Rangelei. Am Ende schaffen wir es aber dann im Teamwork alle wieder in die richtige Gruppen zu sortieren.

Ein Nachspiel hat es aber für den Draufgänger-Bullen! Er wird am Nachmittag “verwurstet”.

 

Zwischenstand DHL um 16:02 Uhr:

Der Fahrer ist unterwegs! Auf die Frage: Nach Hause oder zu uns, reagieren sie etwas Verschnupft. Bis 17:00 Uhr sollte er es schaffen, ansonsten, na ja.......

Mittwoch 07.08.2019 “DauertHalt(Noch)Länger”

 

Riana ist extra noch länger im Büro geblieben und hat mehrmals mit DHL telefoniert – genutzt hat es nichts! Unser Carnet ist gestern nicht mehr angekommen. Dafür haben wir erfahren: Die Sendung wurde an ein Subunternehmen weitergeleitet. Auch nicht schlecht!

Robert bekommt noch am Abend eine interessante Mail von DHL: Status: “Lieferung ist nicht Vorhersehbar”! Aha!?

 

Heute müssen wir auf alle Fälle los fahren. Bis zur Grenze nach Mosambik brauchen wir mindestens zwei Tage.

Also satteln wir die Hühner und machen uns auf den Weg. Da trudelt noch mal eine Mail ein! Wir könnten ja, sofern wir noch in Pretoria sind, das Carnet dort direkt bei DHL abholen. Also wie jetzt?! Wir zahlen 90 Euro dafür, dass wir dem Carnet jetzt noch selbst hinter her fahren? Nein. Wir sind schon außerhalb der Stadt und fahren jetzt bestimmt nicht mehr zurück, in der vagen Hoffnung, DHL hätte die Sendung vom Subunternehmen wieder zurück beordert.

 

Bestechungsgeld”

500 Kilometer/ 65Kmh werden wir heute bewältigen um am Ende gegen 18:26 Uhr vor verschlossenen Toren zu stehen. Im Winter schließen alle Nationalparks um 18:00 Uhr.

Der Zeltplatz entpuppt sich als Gamereservat von Kwuazulu Natal. Mit diesem Verein hatten wir letztes Jahr schon so unsere Erfahrung. Das Resultat: Eine tolle “neue” Tischplatte von der Leokop Campsite ; )

Der Campingplatz damals, eigentlich nicht mehr Vorhanden.Wir beraten. In der Dunkelheit eine Unterkunft zu suchen ist immer irgendwie blöd. Gerade wollen wir wieder zurück fahren, da tauchen im Reservat zwei Scheinwerfer auf. Wir machen auf uns aufmerksam – sie fahren aber erst mal vor die Rezeption. Nach einer viertel Stunde bemühen sie sich zu Robert und Hanna. Wir entschuldigen uns für unser spätes erscheinen – sie beraten sich jetzt erst mal. Ok, das Läuft so ab: “Sollen wir sie noch rein lassen? Ich habe ihnen gesagt, dass ich keinen Schlüssel habe! Jetzt ist ja sowieso keine Session. Wie wäre es, wenn wir sie rein lassen, die wissen ja nicht, dass sie die Einzigen sind, und uns den “Eintritt” unter der Hand teilen?! Ok, dass machen wir!

Obwohl wir kein Wort verstehen, können wir ihre Unterhaltung genau an ihren Gesichter ablesen. Wir wissen schon vorher was uns blüht: Bestechungsgeld! Mit der Auflage, bis um 07:00 Uhr den Park wieder zu verlassen (da endet ihre Schicht und sie könnten uns dann wieder aus dem Park lassen) und einem Bestechungsgeld von 85 Rand pro Person, dürfen wir durch das Tor zum Campingplatz fahren. Dort ist es Stockdunkel. Wir verscheuchen mit unserem “Dicken” Giraffen, Impalas und Zebras, die sich hier zur Nacht eingefunden haben. Hinter dem Dusch-/ Toilettenhäuschen stellen wir den Unimog ab und gehen mit Taschenlampen auf Erkundungstour. Eine Putzkolonne war hier schon lange nicht mehr unterwegs. Vor den Toilettentüren türmt sich der Mäusekot und die Duschen werden von Spinnen bewohnt. Ob hier überhaupt noch Wasser herauskommt testen wir erst gar nicht. Der Stromanschluss ist ohne Strom. Nun gut. Schlafen gehen und morgen schnell raus hier, ist wohl die beste Idee!

Donnerstag 08.08.2019 “Sonne? Strand und Meer!”

 

Um halb sechs klingelt der Wecker! Wir packen alles im Eiltempo zusammen. Robert hat es eilig! Kurz nach sechs sind wir am Tor und..... Wo sind die Jungs von Gestern? Ein anderer Mitarbeiter stellt uns ein Stopschild vor die Nase. Wir ahnen was uns blüht. Also erstens unser Auto ist zu groß. Der hätte hier gar nicht hinein dürfen. Da haben wir nun ein großes Problem! Robert zieht hundert Rand aus dem Geldbeutel und das Problem löst sich in NullKommaNix!

 

Auf geht es an die Grenze nach Mosambik. Die erweist sich als echter Geheimtipp von Max. Völlig entspannt kann man schon mal auf Mosambikischer Seite parken, denn auf der Südafrikanischen ist kein Platz. Dann erledigt man schnell die Ausreise und Einreise mit Visum. Schritt für Schritt erklärt Robert dem Südafrikanischen Grenzbeamten welcher Stempel wo ins Carnet gehört. Nach einer halben Stunde sind wir mit allem fertig. So schnell hatten wir dies jetzt noch an keiner Grenze!

Der Campingplatz ist jetzt auch nicht mehr all zu weit entfernt. Allerdings verliert unser Maps.me immer wieder die Orientierung. Satt uns die geteerte Straße bis zum Ende fahren zu lassen, will es uns immer kreuz und quer, die kürzeste Route über die engen Sanddünenstraßen durch den Ort leiten. Wir befolgen seine Routenempfehlung nicht und fahren die Teerstraße bis zum Ende.

Endlich in die Fluten stürzen. Hanna und Robert wagen es. Mir persönlich ist es dann doch zu stürmisch und kalt. Der Strand ist, bis auf zwei Windsurfer, menschenleer. Uns gefällt es hier. Auch wenn die Toiletten und Duschen bestimmt schon mal bessere Zeiten hatten. Das Meeresrauschen entschädigt!

 

Und unser Carnet?

Der ADAC möchte es nun von DHL Pretoria an eine DHL Abholstation nach Maputo/Mosambik schicken. FORTSETZUNG folgt!

Freitag 09.08.2019 “

 

Der Tag fängt schon trüb an. Wir sind am Meer, da ändert sich das Wetter ja oftmals Stündlich. Heute aber Nicht! Es wird im laufe des Tages immer grauer, bis ein eher Deutscher “Schnürrlesregen” einsetzt. Ok, unsere frisch gewaschene Wäsche wird jetzt noch mal “Durchgewaschen”, aber was soll's – doppelt riecht frischer!

 

Urlaub in Warteschleife”

Heute ist ein Feiertag (Weltfrauentag!), also wird bei DHL nicht gearbeitet. Ab Morgen ist Wochenende – also noch weniger Arbeit. Vor Montag bekommen wir keine Info über den Verbleib unseres Carnet.

Ein Urlaub in Warteschleife – Klasse! Wir sind „Not amused“. Unsere eigentliche geplante Route müssen wir aufgeben und um die Hauptstadt Maputo herum planen. Robert verfasst abermals eine Mail an den ADAC um auf unser Zeitproblem hin zu weisen. Bis Dienstag den 13.08. muss unser Carnet da sein. Den wir müssen ja auch wieder zurück nach Südafrika für unseren Rückflug und ohne gültiges Carnet kann unser Dicker nicht mit. Noch sind wir einigermaßen afrikanisch entspannt – wie lange? - Bis Montag!

Samstag 10.08.2019 “Katzenfrühstück”

 

Miau... Hanna hüpft im Eiltempo aus ihrem Hochbett – es ist gerade mal kurz nach halb acht. Die Campingplatzkatze stattet uns einen Besuch ab. Nachdem sie gestern von den Hunden, die unseren Unimog seit der Ankunft bewachen, auf den Baum gescheucht wurde, hat sie heute Morgen freie Bahn. Von Hanna bekommt sie ein kuscheliges Plätzchen direkt auf dem Porta Potti eingerichtet. Sie rollt sich ein und schläft die erste Runde. Zum Frühstück sucht sie sich Roberts Schoß aus (er mag ja eigentlich keine Katzen!). Uneigentlich weiß diese Katze genau, wenn sie bezirzen muss. Hanna und mein Herz hat sie gestern schon erobert ; )

Nun liegt sie abermals auf ihrem eingerichteten Schlafplatz und schläft.

 

Strandlauf“

Zwei Runden Strand laufen mit der GoPro (= neues Spielzeug für den Mann!). Wenigsten davon sollten wir schöne Bilder haben. Der Zeltplatz ist eher etwas für Unerschrockene. Warum? Der Sanitärbereich ist aus den 80igern, und seitdem auch nicht mehr wirklich in Stand gesetzt worden. Sauber geputzt wird der „Rest“ aber konsequent jeden Morgen.

Die einzige bessere Sanitäranlage finden wir bei der Bar. Dort befindet sich auch die Tauchschule. Dementsprechend bevölkert ist diese Ecke dann allerdings auch. Von den Südafrikanischen Taucherfreunden. Eine ganz eigene Spezies!

Das erreichen dieses Platzes ist schon spannender! Sanddünen auf den letzten fünf Kilometern. Luft ablassen und die Dünenfahrt genießen.

 

Einmal Mallorca und zurück!“

Wir trauen uns raus – aus dem Campingplatz. Ich dachte dass wäre ein Fußmarsch von guten drei Kilometern bis zum Ort. Wir laufen gerade mal 100 Meter um die nächste Kurve und da ist sie! Die Partymeile der Südafrikaner. Verkaufsstände mit viel Nippes und Lokale mit noch lauterer Musik wechseln sich ab. Und die Südafrikaner fahren glücklich mit ihren Buggis (Toyota Pickup) dazwischen durch. Die meisten tragen einen großen Plastikbecher mit Pinkfarbenen Inhalt mit sich herum. R&R = Rum und Raspeery (Rum und Himbeerlimonade). Einmal probiert – für immer kuriert!

 

An einem Stand fällt ein Pärchen mittleren Alters auf: Er steht in grün-gelb-roten Bob Marley Hosen in Größe XXXL und bunter mosambikanischer Fischerkappe neben seiner Frau, die ebenfalls bunt Behütet, die gleiche Hose in Händen hält. Zum Glück fährt ein gerade ein Auto dazwischen, als wir drei einen Lachflash bekommen.

 

Zum Essen suchen wir nach einem Lokal, das nicht von Südafrikanern bevölkert wird. Barrakuda steht auf der Speisekarte als Catch of the day. Mit Reis und Chips, wunderbar. Robert hat seinen Geldbeutel nicht mitgenommen sondern ein paar Scheine in seine Hosentasche gepackt. 50 Rand zu wenig, wie sich beim bezahle heraus stellt. Ok, er muss nun zurück zum Campingplatz laufen und die Frauen werden (mal wieder!) als Pfand zurückgelassen. Zurück kommt er mit mehr Geld und einem GinTonic!

 

Auf dem Weg zum Zeltplatz gönnen wir uns noch einen Absacker an einer „Straßenkneipe“. Die einzige Bedingung die wir stellen: Er sollte einheimische Musik auflegen. Macht DJ Luis auch extra für uns. Allerdings verbrauchen wir, bei der Vorstellung von den ganzen tollen mosambikanischen Musikern, sein ganzes Datenvolumen. So war dies von uns jetzt eigentlich nicht geplant. Er bekommt für den Absacker noch mal etwas mehr oben drauf, dann fühlen wir uns nicht ganz so schuldig. 

Sonntag 11.08.2019 „Roelitze Camp“

 

Der Campingplatz ist nicht teurer als der andere, aber wesentlich Komfortabler. Es war Hannas Wunsch, wenn wir schon auf unbestimmte Zeit auf das Carnet warten müssen, dann einem Platz wo allen gefällt und man ein bisschen mehr „Luxus“ in Form von Vollständigen Sanitäranlagen hat.

Montag 12.08.2019 „Cluburlaub“

 

DHL hat uns nichts neues zu sagen! Erst war es am letzten Mittwoch nicht vorhersehbar wann man das Carnet zustellen kann, nun hängt es angeblich im Zoll in Johannesburg fest. Warum man einen Stapel Papier verzollen muss? - für uns Rätselhaft! Wahrscheinlicher ist, dass es gerade zwischen Johannesburg und Pretoria hin und her pendelt, da der Subunternehmer Fahrer ohne Ortskenntnis beschäftigt. Ärgerlich ist es allemal. Für vier Tage haben wir uns jetzt mal hier am Meer in der nähe von Maputo eingerichtet. Der ADAC hatte eigentlich zugesagt, dass Carnet zu einer DHL Abholstation hier in der Nähe zu schicken. Darum haben wir unter anderem unsere Reiseroute geändert. Bei der eigentlich geplanten Offroad Strecke war nicht klar, wie lange wir da hin und zurück brauchen.

 

Es lässt sich schon aushalten, gleicht aber gerade eher einem Cluburlaub mit Strand, Poolbar und gepflegter Anlage. 

Dienstag 13.08.2019 „Zuverlässig falsch“

 

Nachdem Robert gestern noch zwei Mails an die Dame vom ADAC geschrieben hat, mit der dringenden Bitte uns ein neues Carnet zu schicken, da die Versprechungen von DHL zuverlässig falsch sind, ist sie heute Morgen endlich dazu bereit. Nun braucht sie aber eine zuverlässige Adresse. Die Botschaft?! Robert telefoniert gerade mit dieser. Wir bekommen ein OK von deren Seite und zwei Kontaktnamen. Endlich haben wir einen kleinen Erfolg. Nun beginnt das Bangen, dass es sicher bis Freitag da ist. Am Montag, spätestens am Dienstag, müssen wir schon zurück nach Pretoria.

 

Vom ADAC haben wir heute Mittag die Info erhalten, dass es auf dem Weg ist und am Freitag ankommen müsste. Wenn das klappt könnten wir wenigstens noch für zwei Tage nach Swasiland fahren. Wäre schön auch noch ein bisschen mehr als nur Werkstatt- und Cluburlaub zu haben.